Vorgestern meinte NormalZeit so:
”Du…uebermorgen ist fei Winter”.
Oergs.
Denn da war noch watt.
Naemlich ein Kunde, welcher janz dringend 50 Beutel! Dreck biologisch hochwertigst verrottetes organisches Material benoetigt.
Und da ich selbstverfreilich ein gutes Supportschaaf bin, war dann wirklich angesagt was ich andauernd vor mir herschiebe weil a) gefaehrlich und b) gleichzeitig saulangweilig.
Aber jut, watt mutt datt mutt.
Deswegen bei schoenstem Wetter (10 Grad, gefuehlte Windstaerke 5 12 und sturzbachartigem Fluten sanftem Nieselregen die Maschine des Grauens den Gartenhaecksler aufgebaut.
Denn es sind 8 Saecke Dreck biologisch hochwertigst verrottetes organisches Material in einen anderen Aggregatszustand zu bringen.
Passt auch vom Timing, denn die Jungs drueben auf der Baustelle hatten sich fuer heute eine ausgiebige Flex-Orgie ueberlegt, faellt also die Geraeuschbelastung von meinereiner nicht wirklich mehr ins Gewicht.
Sack eins und zwei:
Keine besonderen Vorkommnisse, is ja auch kein Wunder, der Geraet ist noch nicht warm.
Sack drei:
Muellbeutel waren frueher auch stabiler, vor mir auf dem lecker feuchten Boden ergiessen sich ungefaehr 30 Liter feinstes biologisches Material in maeanderndern Abstraktionen.
Gnah.
Sack vier:
Ein neuer Protagonist betritt die Buehne.
Nein nicht die falsche Schlange™ von Vorne und auch nicht die Vermieterin, es kam anners…aber aehnlich schlimm.
Es ist Manni vom Vorderhaus, ein ehemals aus der DDR Eingewanderter, immer aeusserst hilfsbereit um einen von der Arbeit abzulenken und Schwaenke von seinen Besuchen beim Arbeitsamt zu erzaehlen.
Laaange Schwaenke.
Macht er aber immer sehr geschickt, so mit einleitenden Worten wenn ich an der Maschine des Grauens stehe…”Schaaf, bitte tu dir nix, das is doch voll gefaehrlich, pass auf deine Hufe auf”.
(Hoert sich bei Manni natuerlich anners an, den er saechselt schwer…schriftlich wiedergeben?
No way.
Bei meinem Umlautlack schier unmoeglich.)
Ja freilich pass ich auf die Hufe auf, ich stopf ja nur bis knapp oberhalb der Messer meine Teile in der Geraet.
Muss jetzt aber trotzdem drueber nachdenken.
Ob man das wohl dolle merkt…und obs recht spritzt?
Egal, Manni lenkt mich geschickt ab und erzaehlt mir dass sein Arbeitsvermittler vermutlich ein Nazi waere und alles, aber wirklich alles…also die ganze Welt…schlimm is.
Ja weiss ich doch selber.
Muss das beenden.
Habe vorher aus dem organischen Material einige dicke Buzeln raussortiert, die sind im Haecksler ziemlich laut, die werf ich da jetzt rein.
Hah, Erfolg…Manni isses zu laut.
Ausserdem kann er das nicht mehr sehen weil da doch soviel passiert.
Endlich, ich kann in Ruhe weiterabeiten.
Denkste.
Sack fuenf und sechs:
Die Maschin setzt sich zu…is ja kein Wunder, die ist jetzt auf Betriebstemperatur und da schmiert das organische Material besonders gut.
Hatte ich schon erwaehnt das die kein Not-Aus hat?
Ach egal, auch Netzstecker ziehen ist oldschool…ich mach datt wie immer ohne.
Gutgegangen, habe meine Hufe noch.
Sack sieben:
Endlich…es passiert nuescht.
Aber dafuer riecht es angenehm nach Koriander.
Muss wohl eine nicht geringe Population Wanzen im Winterquartier gewesen sein welche den Weg des Vergaenglichen durch die Maschin gefunden haben.
Nuja, nix geht ja verloren (wisst schon…die Aequivalenz von Energie und Materie), aendert halt nur den Zustand.
Sack acht:
Ich bin durch, meine Hufe sind noch dran, sehe aus wie Sau, komplett durchnaesst und voller organischer Anhaftungen, meine Wolle gleicht einem Pudel welcher in die Steckdose gelangt ist und es dunkelt…aber watt tut man nicht allet fuer seine Kunden.
Ohmist…verpacken und labeln muss ich den Kram ja auch noch.
Bin dann mal weg.