Kunst am Bau
Falls ihr euch fuer moderne Kunst interessiert, vergesst das MOMA, hier gehts richtich zur Sache.
Bei unserem kleinen Rundgang werden wir uns drei herausragenden Installationen widmen, welche Masstaebe im Bereich der Contemporary-Art setzen.
Naehern wir uns zuerst einer raumgreifenden Bodeninstallation, welche den Kontext der Beuysschen Fettecke aufgreift, nicht ohne Einfluesse von martialischen Werken zeitgenoessischer Kunst zu verschleiern.
Im Vordergrund minutioes arrangiert, ueberlagert von tektonischen Artefakten, als eine Anspielung des Kuenstlers auf die Klimaerwaermung und die Fragmentierung des Polarkreises zu interpretieren, die dunklen Einprengselungen nehmen in Farbe und Material ein Untergangsszenario auf, ueber allem die unerbittliche Strahlungsquelle in sehr schlichter, reduzierter, doch praegnant umgesetzter Form.
Als zweites herausragendes Kunstwerk geschickt im oberen Raumbreich installiert wird unser Auge von filigranen Formen verwoehnt, hier hat der Kuestler gaenzlich auf eine gerahmte Fassung verzichtet, um dem Werk einen luftigen, freischwebenden Charakter zu verleihen.
Besonderes Augenmerk sollte dabei auf den vom Jugendstil beeinflussten organischen Charakter mit der schon fast opulenten Farbgebung der einzelnen Elemente gelegt werden, welche durch die unterschwellig kubistische Tiefe den Betrachter schon fast erzwungenermassen mit einer Spannung ueberflutet, welche sich allerdings durch die elegant nach oben fuehrende, hart kontrastierende Ableitung in den Tiefen des Raumes verliert.
Unser letztes Werk welchem die Aufmerksamkeit gebuehrt, ist auch das einzige Werk in der Ausstellung, welches vom Kuenstler betitelt wurde. Es stellt eine sehr anspruchsvolle Mixed-Media Arbeit dar, welche sich mit einem schon fast impressionistischen Duktus von der Schlichtheit der Umgebung absetzt und durch die Erweiterung in die Raumtiefe des Materials einen Anklang Rauheit spueren laesst, welche wiederum durch die grosszuegige Oberflaechengestaltung durch mehrfach aufgetragene Ueberzugsmittel ueberragend an Brillianz gewinnt. Ein aeusserst ansprechendes Beispiel aesthetischer Praxis, souveraener Umgang mit Linie, Flaeche und Farbe, Chapeau.
Leider war der Kuenster selbst zu beschaeftigt um mit Schaaf ein Interview zu fuehren, da er aber vermutlich viele weitere Installationen kreieren wird, werde ich mich nochmals um einen Gespraechstermin bemuehen.
November 19th, 2009 at 11:38
Da hast du aber wirklich großes Glück, dass du so hautnah dem künstlerischen Schaffen dieses Hochbegabten beiwohnen kannst.
Das wird ja noch eine spannende Zeit, bis alle Werke katalogisiert und eingeordnet sind.
Für das letzte Werk “Untitled one” fände man sicher sofort einen Interessenten beim Bauaufsichtsamt. :-)
November 19th, 2009 at 12:04
Ja da geht doch mal richtig was! Haut rein, Jungs und Mädels! Ihr habt nur noch 3 1/2 Wochen Zeit.
November 19th, 2009 at 15:34
Du ich glaub du geifst immer zur falschen Flasche. Das was du da nimmst, ist nicht gut für dich :-)
(Aber war lustig zu lesen :-) )
November 19th, 2009 at 15:42
ich bin wahrlich beeindruckt, mit welcher präzision und liebe zum detail der künstler seine werke arrangiert hat!
mir ist noch nie zuvor etwas unter gekommen, das mich gleichermaßen erstaunt und berührt hat.
hoffentlich kommt er bald mit einer austellung nach frankfurt, damit ich seine kunstwerke hautnah erleben kann!
:D
November 19th, 2009 at 15:58
Ja das ist wirklich ein wahre Augenweide, Oasenhoheit, du konntest den feinsinnigen Duktus also auch spueren der mich hier umfaengt.
Ich werde versuchen, eine Buchung in seinem leider schon schwer ausgefuellten Tourprogramm fuer Frankfurt einzutragen, Zuerich, Paris und New York haben sich allerdings auch schon beworben.
@Desert: Falsche Flasche?
Ich haette hier Lascaux Pinselreiniger, Kodan Tinktur forte oder alternativ Prakta-Glasreiniger.
Da ich aber keines dieser Produkte innerlich anwende koenntest du mir ja bei Gelegenheit ueber deine Erfahrungen damit berichten.
November 19th, 2009 at 18:01
Kann man den Künstler auch mieten?
November 19th, 2009 at 18:15
Prinzipiell schon, Kirstin….wenn er in geschaetzten zwei Jahren mal wieder ein paar Tage
LeerlaufUrlaub haben sollte.November 20th, 2009 at 09:19
Des passt schoa dann, bis dahin haben wir auch Zeit und können somit dem Künstler viel rechtschaffend Platz machen für sein Kunstwerk hier vor Ort dann. :)
November 22nd, 2009 at 08:53
Ich saß ebend minutenlang vor dem Kunstwerk und war fassungslos über die liebevolle Gestaltung zum Detail…. Danke dafür…
November 7th, 2015 at 14:19
Fantastisch! Das ist offenbar ein frühes Werk des Künstlers, den ich gerade erst entdeckt habe! Liebe Grüße, Andreas