Lecker kochen mit Schaaf, Heute: Kimchi

Jaajaha da fragt sich die geneigte Leserschaft auf der Weide des Wahnsinns vermutlich was zur Hoelle Kimchi oder auch Gimchi is.

Es is janz einfach, Grundzutat ist dieses hier:

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Kennt ja auch in europaeischen Gefilden jeder, ein janz simpler Chinakohl.

Aber das was ich traditionell draus mache kennen vermutlich nur wenige Leser hier weil a) aufwenig und b) sauschaaf.

Egal, da muesst ihr jetzt durch, ich habe naemlich die aeusserst unspektakulaere verfickt kniffeliche und aufwendige Zubereitung fuer euch dokumentiert, und wer weiss, vielleicht finden sich ein paar Wahnwitziche die schaerfetechnisch auch eher zur schmerzbefreiten Sorte gehoeren und noch dazu zu viel Zeit haben.

Wie immer gibbet hier nur vage Mengenangaben, alles weitere muessten eure Sensoren im Mundraum abgleichen, ich werde mich natuerlich bemuehen, irgendwelche abstrusen Mengenbeschreibungen zuzufuegen.

Alles bereit?

Ok, here we go:

Es is wirklich janz einfach, besorgt euch so nen Kohl oder gleich zwei, die Menge reisst es eh nicht mehr raus bei dem Zeitaufwand.
Und dann koemmt erstmal der einfache Part.
Kohl vom Strunk her mit dem Messer erstmal bis zur Haelfte einschneiden, den Rest auseinanderreissen.

Im Bestfall habt ihr jetzt 4 Kohlviertel, im Schlechtsten lauter lose Blaetter.
Doch das schliess ich jetzt mal aus.

Dann der unspannende Teil:

Salzloesung herstellen.
So ungefaehr 1:10 ueber den Huf gepeilt.
Die braucht ihr naemlich um den Kohl einzulegen, am besten so eineinhalb Tage.

Dazu einfach ein passend grosses Gefaess suchen (Achtung: Hier wird gaenzlich ohne Metall gearbeitet) und den Kohl dort mit der offenen Seite nach oben reinlegen, dann soviel Salzloesung zugeben dass das Zeug bedeckt ist und irgendwie vorm Aufschwimmen hindern.

Sieht bei mir so aus, ungewoehnliche Rezepte erfordern ungewoehnliche Loesungsansaetze:

ab
Ja watt soll man machen wenn man kein grosses Gefaess hat?
Aufzuchtbox (natuerlich neu und unbenutzt), Kohl und Salzloesung hinein und dann?

Was Schweres suchen damit der Kohl nicht schwimmt, hier taten es zwei Mineralwasserflaschen, zwischen Flaschen und Kohl befinden sich TK-Beutel, so wird das janze einigermassen luftdicht abgeschlossen.

Nach der Aktion duerft ihr euch entspannen und euch eine Auszeit goennen, weiter gehts naemlich erst nach max. 36 Stunden (koemmt auf die Kohlgroesse an).

So und jetzt seid ihr gefragt, das Kimchi ist in der Herstellung naemlich wirklich an der Schmerzgrenze, entschaedigt dafuer aber saumaessig aufrund seines Geschmackes.
Cave: Schaafe, welche mit milchsauer vergorenem, extrem schaafen Zeug Probleme haben, brauchen das Rezept hier nicht weiterlesen und holen sich lieber ne Pizza, allen andern tue ich jetzt die Komplexitaet dieses traditonellen asiatischen Gerichtes an.

Schritt eins: Zutaten besorgen.

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Ihr braucht:
• 1 Grosse Zwiebel
• 1 Bund Fruehlingszwiebeln
• 1 Ingwer (auch gross)
• 1 Knolle Knoblauch, jaaah, ihr braucht die janze
• diverse Chillies
• 1 reifen Apfel, alternativ eine reife Nashibirne, ist aber oft nicht zu kriegen und nimmt sich nix vom Geschmack

Nicht im Bild die restlichen Zutaten:
• 1 halber Rettich (Ich hatte nur Radieschen, funzt aber auch mit denen)
• Etwas Reismehl oder aber Reis und einen guten Mixer
• Fischsauce (wichtich)
• Garnelenpaste wenn ihr habt, geht auch ohne
• Chilliepulver (nicht zu knapp)

Aus dem Reismehl mit Wasser, Fischsauche (so zwei Schnapsglaeser) und einer halben Tasse Zucker eine schleimige Pampe unter Ruehren auf kleiner Flamme herstellen:

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Ja ick wees, sieht schlimm aus, muss aber so sein.

Abkuehlen lassen.
Danach die janzen Zutaten kleinmachen:

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Jetzt habt ihr schon ueber die Haelfte geschaaft, nehmt euch Kumis oder nen Sake und entspannt, gleich gehts weiter.

Schaafe Marinade basteln:

Die Reismehlpampe und den Ingwer, Knoblauch, Chillies, Apfel und die Zwiebel zusammen mit Chilliepulver in den Mixer kippen und Gas geben.
Da solltet ihr mal abschmecken, das Zeug sollte ziemlich heftig schaaf sein wenn es dann auf den Kohl koemmt, der saugt ja noch, also lieber die Sauce etwas in der Scoville-Einheit anziehen und richtich jut isses wenn es so schoen gewaltig brennt dass ihr nicht wisst wie euch geschieht.
Das Endprodukt sieht dann so aus:

end
Auch wieder eklich im Anblick, aber das kann man getrost vernachlaessigen, das wird schon.

Ihr erinnert euch doch noch vage an den Kohl den ihr in der Salzlake habt?

Ja, jenau, der muss jetzt ran, abspuelen und dann so gut wie moeglich trockenmachen:

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Da sieht man schon janz gut wie der vormals sperrige Kohl durch die Einlegeprozedur eine flauschiche Haptik bekoemmt wenn das Zellgeruest durch die Salzlake langsam die Graetsche macht, so muss es sein.

Und nun wird es janz leicht.
Die Pampe mit den Fruehlingszwiebeln und dem feingeschnittenen Rettich (hier Radieschen) vermengen:

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Dann das janze Mischmasch immer zwischen die einzelnen Lagen des Kohls schmieren.
Zieht euch bitte Handschuhe an, das ist aufgrund der Schaerfe naemlich nicht so ohne.
Sieht dann so aus:

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Links im Bild; der Kohl mit der Fuellung zwischen den einzelnen Blaetter.
Rechts daneben; einmal umgeschlagen und fertich zum schlichten.

Wenn ihr die Kohlteile alle so behandelt und eingeschlagen habt, solltet ihr diese moeglichst eng in ein Gefaess packen und gut andruecken:

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Dann muss nur noch was von der uebriggebliebenen Pampe drauf (hoffentlich habt ihr noch was davon, smile) und dann verschliesst ihr die Dose.

Jetzt ist euer Kimchi fertich.
Nee, isses nicht.
Aetsch.

Aber den Rest macht es jetzt gaenzlich von alleine.

Also nicht wundern wenn sich der Deckel nach einem Tag woelbt und das Kimchi ein gewisses Eigenleben entwickelt, das gehoert so.

Stellt es also nach einem Tag Zimmertemperatur etwas kuehler, lupft jeden Tag den Deckel kurz (sonst platzt es, hihi) und nach ne knappen Woche koennt ihr das jetzt durchgegorene Zeug in dominogrosse Teile kleinschneiden, final in Glaeser abfuellen und weiter im Kuehlschrank lagern.

Und falls das wirklich einer von euch Schaafen da draussen durchziehen sollte, Respekt, Respekt.
Wuerd mich aber doch schawaer freuen, euch ein traditionelles Rezept durchgereicht zu haben welches auf fruchtbaren Boden gefallen ist.

3 Responses to “Lecker kochen mit Schaaf, Heute: Kimchi”

  1. Inge p. aus N. Says:

    Huhu
    merken werd ichs mir auf ale fälle ;)

    btw. des essen ist gut angekommen

    grüße die inge p. heute mal aus c.

  2. Füsschen Says:

    Hi du

    Und wie isst man das? So kalt, zimmerwarzm heiss? Alleine oder auf Reis o.ä.? Und: Wie lautet der korrekte Funkspruch für den örtlichen Notarzt?

    Sieht schwäär gefäährlich aus… Ich glaub ich üb noch nen bisschen mit meinem Dosencurry… Verfeinerungstippse für Dosencurry hast du ned zufällig?

  3. VoodooSchaaf Says:

    Meistens kalt aber mit allem, bevorzugt natuerlich zu Reis.
    Ich pack dir mal was ab dann kannste es selber mal probieren, Notrufnummer…19222, aber halt mich da raus.
    Fuer Verfeinerungstippse kannste dir ein paar Kraeuter dann gleich hier mit abholen.

Möchtest du dazu määhen?