Die Story vom Hugo

Darf ich vorstellen, das ist Hugo:
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Hugo ist ein illegaler Einwanderer, welcher es ueber den grossen Teich in einem Topf einer Billig-Arecapalme eines namhaften Discounters geschafft hat.
Tja und diese besagte Palme stand dann bei Menschen in der Wohnung.
Bis es sich Hugo letzte Woche dann doch ueberlegt hat und sich die Wohnung mal genauer anschauen wollte.

Auszug aus einem Fachforum:

Hallöchen,
soeben ein lauter Schrei ausm Wohnzimmer von meiner Freundin. Kreidebleich zeigte sie zitternd auf unsere Palme, die wir vor nem Jahr gekauft haben. Und wer guckt uns da an? Hugo. (wir ham ihn dann so getauft) Aber was ist Hugo? Er ist so ca. 7 cm lang.
Wir haben Hugo gerade zum Gartencenter in die Tierabteilung gebracht, ins Krabbelkäferparadies. Doch der nette Herr dort konnte mit ihm auch nix anfangen. Was einheimisches isses wahrscheinlich nicht.
Also wohnte der Kleine (meine Freundin fand ihn groß) wohl nun schon 1 Jahr neben unserer Couch im Blumentopf.
Wer/was ist Hugo?

Ja da konnte das Schaaf natuerlich weiterhelfen, Problem nur:
Hugo sitzt im Gartenmarkt in der naechstgelegenen Stadt, Schaaf hier zuhause und hat kein Auto.
Und hier faengt die Story dann erst so richtig an:

Schaaf also telefoniert und einen Abholtermin vereinbart, beim Planen der Fahrtroute hat sich dann allerdings zu meinem Entsetzen herausgestellt, dass ich 3x das Verkehrsmittel wechseln muss, U-Bahn, Strassenbahn, Bus.
Geschaetzte Fahrtzeit einfach ca. eineinhalb Stunden, nungut.

Die Hinfahrt war ja eigentlich ganz unspannend, von dem mitreisenden Kindergartenkindern und der in der Hitze bruetenden Leibern der anderen Fahrgaeste mal abgesehen,
”Gefahrgutuebergabe” im Gartenmarkt auch reibungslos, da Schaaf die Verkaeufer kennt, allerdings seit ueber 8 Jahren nicht mehr gesehen hat (Was fuer ein Hallo) und achgell, Schaaf, wussten wirs doch das du das bist, der das Tier abholen kommt (scheinbar hat sich mein Fuesserfetisch schon bis in die Nachbarstadt rumgesprochen, gnah).
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Und nun kommts:
Schaaf wartet auf den Bus zurueck, steigt ein (mit der Transportbox bewaffnet) da guckt der Busfahrer so seltsam.
Is ja ansich nix besonderes, mich gucken viele Menschen seltsam an.
Aber wie der geguckt hat….oberseltsam.
Schaaf denkt sich nix, muss ja nur bis zur Endstation mitfahren und dann das Verkehrsmittel wechseln.
Endstation, Fahrer bruellt: “Alles aussteigen!”
Ich grad auf dem Weg zur Tuere, fragt er mich nicht, wo ich hinwollte ….ich gebe Auskunft, sagt der nicht glatt:
”Ich muss nach Blablabla, da kann ich dich an der U-Bahn rauslassen” und grinst.
Hmm, was macht man da?
Gut, spar ich mir das Stassenbahnfahren, fahr ich halt mit.
Und dann klappt er seine Linienbusnummer hoch und faehrt durch seltsame, mir unbekannte Gegenden, ich sitze und halte krampfhaft die Transportbox umklammert, Schaaf gaaanz allein mit einem Busfahrer in einem Linienbus ohne Nummer.

Koennt ihr euch denken, was kommt?
Kennt ihr das Gefuehl von frueher, beim Trampen?
Mit einem fremden Mann in einem fremden Auto?
In einer fremden Gegend.

Und ich halts nicht aus, es war wirklich so….der Typ versucht das Schaaf anzumachen, unfassbar.

Wir koennten doch mal Essen gehen oder auf nen Kaffee oder so und er habe auch ein tolles Motorrad und ueberhaupt….
Schaaf wird himmelangst, hat man sowas schon erlebt, was mach ich nur, wie gehen die Tueren auf, wann haelt er an und warum faehrt er bei Rot durch (ach ja er darf das ist ja ein Bus), wo ist der Notfallhammer, arghhhh, waehrendessen redet der Typ permanent auf mich ein.

In meinem geistigen Auge laeuft schon ein Horrorszenario ab, imaginaer sehe ich mich von draussen, wie ich verzweifelt an die Busfenster klopfe und mir die spaerlichen Passanten nett zuwinken, waehrend ein voellig durchgeknallter notgeiler Busfahrer in einem Affentempo mit diabolischem Grinsen in einem voellig leeren Linienbus durch die Gegend brettert.

Nur da kommt das Gespraech auf die Box, er fragt mich was da wohl drin sei.
Schaaf faellt es siedendheiss ein: Hugo!
Ja, genau, ich lupfe den Deckel, der Busfahrer guckt, guckt nochmal, guckt mich an, ich sage das ist ein Fuesser, ich lebe mit ca. 1200 dieser Tiere zusammen.
Totenstille.
Schluss mit Date.

Wie biegen in die Zielstrasse ein, ich Hugo vor mir positioniert, der Bus haelt, das hydraulische Tueroeffnungssystem springt an, Tueren auf, Busfahrer guckt immer noch verschreckt und ich bedanke mich artig fuer den Lift, halte Hugo schoen vor mich und zwischen den Busfahrer und verlasse erleichtert den Bus.
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Hugo, das hast du gut gemacht, danke schoen.

4 Responses to “Die Story vom Hugo”

  1. Blui Says:

    Und was sagt Dir das fürs künftige Leben?

    Immer ein paar Fotos von Füssern für aufdringliche Busfahrer dabei haben….Oder halt den Skolopender… und dabei natürlich noch sagen das die, die Du zuhause hast den höchstens als Kleinkind ansehen würden.. so von der Größe her.

  2. jens Says:

    wow da hasste ja mal ganz dolle glück gehabt schaaf

  3. Katharina Says:

    … was für ein Erlebnis…

    Aber Tausendfüsser und anderes ekliges Getier sind Dates nicht zuträglich, japs… dabei sin’ sie doch so süüß ;)

    Welche Nachbarstadt?

  4. VoodooSchaaf Says:

    @Katharina,

    die grosse Stadt mit N, die grosse boese Stadt.

Möchtest du dazu määhen?