Archive for September, 2007

Der Grablichtautomat

geschrieben am 23. September 2007 um 17:18 Uhr

Es ist ja schon immer wieder erstaunlich, was man so alles an Automaten findet, wenn man sich in der Gegend umschaut.
Hier ein besonders abstruses Exemplar:
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Inge P. aus N. (Name von der Redaktion willkuerlich geaendert) fuehrte fuer uns den Selbstversuch durch (Danke, Inge).

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Hier sehen wir Inge, wie sich rein zufaellig ein Exemplar dieser tollen Automaten in ihr Blickfeld schiebt (Inge links, Automat rechts).

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Inge wirft in freudiger Erwartung einens niegelnagelneuen Grablichts ihr sauer erspartes Kleingeld ein.

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Und, oh Wunder, wie von fremder Macht gesteuert, entlaesst der Automat das Objekt ihrer Begierde.
(Inge spaeter ganz entsetzt: “ehrlich gesagt, ich hab nicht dran geglaubt”.)

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Hier nach erfolgter Entnahme, wenn da nicht der schwarze Balken waere, wuerde man das irre Glitzern in ihren Augen sehen.

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Und wirklich, kein Nepp, es ist komplett, was auch fuer Nichtraucher durchaus angenehm ist, denn nicht jeder traegt ein Feuerzeug mit sich herum, welches normalerweise zum Anzuenden hilfreich waere….es sind tatsaechlich Streichhoelzer enthalten.

Tolles Ding, so ein Grablichtautomat.
Gell, Inge?

Spaceballs

geschrieben am 22. September 2007 um 19:12 Uhr

…und wieder was total unverstaendliches fuer Schaafe, heute im Supermarkt entdeckt (nicht in dem meines Vertrauens).
Das Schaaf muss ja immer am Kuehlregal fuer Wurstwaren vorbei….nanu, denk ich mir, was machen da so seltsame Waschmittelpackungen in der Kuehlung?
Bei naeherer Betrachtung stellt sich das Produkt als “Wurstaehnliches Lebensmittel” heraus, *schuettel*.
Was es doch so alles gibt.
Irgendwie draengen sich doch Gedanken an ein beliebtes Waschmittel (mit Fuchs) auf, ich glaub das gibts sogar als “Megaperls”.
Die Farbstellung ist erschreckend aehnlich, auch bei der Typo lassen sich durchaus Parallelen erahnen.

Aber dieses “Plagiat ohne tieferen Sinn” schiesst ja echt den Vogel ab.
Nicht nur dass es mit einer aehnlich duemmlichen tollen Comicfigur in Form einen Fuchses wirbt, es scheint auch noch die so geheimnisvollen “Spaceballs” zu enthalten.
Und das Produkt wird ja augenscheinlich fuer Kinder produziert.

Spaceballs?
Aeltere Semester wuerden sich da womoeglich an eine beliebte Droge aus den 70ern erinnern, aber da sind echt “Spaceballs” drin?
Ein genauerer Blick auf die Packung erschliesst den Sinn:
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Spaceballs sind offensichtlich simple Salami-Kugeln (ob Salami doch irgendwie kugelfoermig ist, versuche ich mich zu erinnern, ich denke eher nicht).

Und was da noch alles drin ist in diesen Spaceballs:
Vitamin E
Vitamin B
Calcium

…von anderen Inhaltsstoffen, die nur hinten gaanz kleingedruckt erscheinen, ganz zu schweigen.
Tolles Produkt, wow!

Was wollt ihr unseren Kindern(und Muettern und Vaetern) noch vormachen, liebe Industrie?
Wie wichtig ist es (ausser aus marktwirtschaftlichen Erwaegungen natuerlich), das es jetzt Spaceballs mit Waschmittel-lookalike gibt, die sich unsere Jugend in die Muender stopft?

Fazit:
Big NO-GO

(vermutlich ist es auch eine Verschwoerung von irgendwelchen ganz geheimen Geheimorganisationen, die die degenerierte Menschheit von der Wurzel her (respektive unsere Kinder) unterwandern moechten, um ihnen dann letztendlich doch echte Spaceballs anzudrehen?)
Man beachte das Zahlenspiel auf der Packung:

•ca. 13 Balls!

Herr, schmeiss Hirn vom Himmel, bittebitte

50 cent

geschrieben am 21. September 2007 um 14:29 Uhr

Nicht, dass ich ein Wahnsinnsfaible im Bereich der Kuscheltiervermehrung in unserem Haushalt haette, das ist es nicht.
Aber wir sind Hardcore-Flohmarkt-Gaenger und da kann es durchaus mal passieren, das einem das eine oder andere foermlich unter die Finger kommt.
Speziell Schaafe.
Man hat ja durchaus schon einen geschaerften Blick entwickelt, was sich da alles so in hinter Unmengen an Haushaltsgegenstaenden in Bananenkisten verbirgt.
Nicht, dass ich sie erwerben moechte, aber es passiert doch immer wieder.

Wer kennt das nicht, eigentlich sucht man ja ganz was anderes (Kaffeemuehlen, Waescheknoepfe -die alten, weil daheim scheinbar subversive Waescheknoepfe den Vertrag mit den Bettbezuegen kuendigen und sich ins Nichts aufmachen)…und dann…da ist doch was…was flauschiges…
Nein, nicht schon wieder.
Doch.
Da sitzt es.
Zwischen Suppentellern eingequetscht, ein Beinchen in einem alten Sektglas, schaut es mich ungluecklich aus seinen gruenen Glasaugen an und versucht mir leise zuzufluestern:
”Nimm mich mit, los, nimm mich doch mit”.
Langsam erweicht das unterschwellige Flehen meine Gehirnwindungen (kann auch die Sonne sein, die mir gnadenlos aufs Haupthaar brennt) und ich greife wie von fremder Hand gesteuert in die Kiste, um es zu befreien.
Die Welt versinkt um mich herum, Kindheitserinnerungen werden wach.
Es ist genau eines dieser Schaafe, die man von frueher her kennt und heute den Normstandards fuer Kinderspielzeuge in keinster Weise mehr gerecht werden wuerden (cave: verschluckbare Kleinteile).
Und schlimm sieht es aus.
Ein Ohr ist nur noch notduerftig mit dem Koerper verbunden, am Bauch befindet sich eine riesengrosse “Narbe”, die entfernt an eine aufwendige Herz-OP erinnert und der Schmutz von ettlichen kleinen Kinderhaenden klebt daran.
Egal.
Ich muss es haben.
Nach genauer Inspektion entspanne ich mich, es ist keines dieser gepiercten “Knopfschaafe”, denen die Besitzer eine voellig schwachsinnige ueberzogene Gewinnmaximierung zusprechen.
Es ist nur ein altes Schaaf.
Vermutlich da der Besitzer auch schwer taetowiert ist und in mir eine Verbuendete gegen das System zu erkennen glaubt, kostet es nicht 30, nicht 20, auch nicht 10 Euronen, sondern ganze 50 cent.

Und nun wohnt es auch hier, zusammen mit den ganzen anderen Abgestuerzten, Flauschigen, Ausgestossenen, Abgeliebten der Gesellschaft und versuesst mir mit dem Blick in seine quietschgruenen Glasaugen den Tag.
(…und ich ertappe mich durchaus, ihm ein paar gedankliche Fragen zu stellen, so von wegen:
”Na, Schaaf, wie waren die letzten 50 Jahre?”)

Hier mal ein Bild:
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Und einen Namen hat es jetzt auch: 50 cent

Supermarkt des Vertrauens

geschrieben am 20. September 2007 um 13:44 Uhr

Seit einiger Zeit darf ich mir immer Obst und Gemuese im nahegelegenen Supermarkt abholen, el Cheffe dort weiss naemlich um den Umstand, dass ich gaanz viele Tiere zu verkoestigen habe.

Das ist eigentlich echt prima, ein bis zweimal die Woche krieg ich ne Kiste gepackt, in der sich die (angeblich) nicht mehr verkaufsfaehigen Produkte befinden.
(Wobei ich mich manchmal echt frage, warum diese Dinge nicht mehr verkauft werden duerfen, da ich absolut keine “Defekte” daran fesstellen kann, jedenfalls keine, die ueber das ertraegliche Mass hinausgehen).

•2 Kilo Aepfel im Plastiksack….einer ist doch immer dabei, der angedaetscht ist, aber auch wenn ich die Aepfel regulaer erwerbe.

•Tomaten in diesen “ansprechenden” transparenten Plastikschaelchen, gleich 6-8 dieser Schaelchen auf einmal und irgendwie sind da nicht mal auch nur leicht laedierte dabei.

•Eine ganze Steige Salat, von jedem Kopf die aeusseren Blaetter entfernen, auch wieder einwandfrei.

•Nektarinen, 12 Kilo, die teilweise noch nicht einmal den optimalen Reifungsgrad erreicht haben.

Und so koennte man ganze Seiten fuellen, letzte Woche war es aber besonders extrem.
Rettich!
Nein, nicht einen, sondern 12 Stueck, einer schoener wie der andere.
Und Radieschen.
Auch gleich noch in solchen Mengen, dass ein durchschnittliches Mehrparteienhaus mindestens 3 Tage lang Radieschen essen muesste, um der Flut Herr zu werden.

Da steht nun das Schaaf, eine Riesenkiste besagter Gemuese vor sich und die ersten Gedanken an Rettich/Radieschendiaet schleichen sich von hinten an.
URGS
Wie lang halten wir das wohl durch, ab sofort und die naechsten Tage Unmengen stark entgiftender Lebensmittel zu uns zu nehmen, ohne dass fiese sideeffects auftreten?
Einzige Rettung:

Die Sauerkonserve!
Zugegeben, diese Mengen zu schnibbeln, beschaeftigt einen dann doch geraume Zeit, verhindert aber einen Buffer-overflow (”ich kann es nicht mehr sehen, ich kann es nicht mehr sehen”) und entspannt die Situation erheblich.

Nun werden wir wahrscheinlich mit den daraus entstandenen Produkten gut ueber den Winter kommen (und wahrscheinlich auch noch laenger).
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Was sagt das Schaaf?
Danke, Supermarkt meines Vertrauens

Knoblauch fuer Bequeme

geschrieben am 20. September 2007 um 13:09 Uhr

Seltsames ereignet sich in der Gemueseabteilung so mancher Supermaerkte.

Immer haeufiger tauchen huebsche kleine von Kinderhaenden geflochtene selbstgeflochtene Koerbchen auf, in denen sich so etwas wie Knoblauch befindet.
Aha denk ich mir, das ist jetzt auch Knoblauch, soso.
Solo-Knolle heissen diese Dinger.

Das Interessante daran:
Angeblich wuerde dieses Produkt die Knoblauchweiterverarbeitung revolutionieren, da die Knolle nur aus einer einzige Zehe bestehen wuerde, womit das laestige Schaelen auf ein Minimum reduziert werden wuerde.

Und tatsaechlich, es ist wirklich so, kein Gefitzel an den einzelnen Zehen (ist ja auch nur eine), das ganze Ding kann man pellen und fertig.

Und:
Es ist sogar “echter” Knoblauch, ein Wunder.
Misstrauische Schaafe fragen sich naemlich haeufig, ob die “dollen neuen Dinge” in der Gemueseabteilung nicht doch irgendwie ein Produkt durchgeknallter innovativer Wissenschaftler sein moegen.

Hier die Erklaerung:
Simpler Knoblauch kann sowohl aus den Zehen aus der unterirdisch wachsenden Knolle als auch aus kleinen Brutzwiebelchen, die an der Dolde gebildet werden, zur Vermehrung kommen.
Pflanze ich ein “Doldenknoellchen” ein, habe ich im ersten Jahr das, was sich super innovativ anhoert, eine einzehige Knoblauchknolle.

Zur Verdeutlichung hier mal Bildli:
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Das ganze noch mal angeschnitten, damit mir das auch jemand glaubt:
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Fazit:
Bis auf das unsaegliche Koerbli eine Revolution in der Kueche.
Maehhh

Olfaktorische Belaestigung

geschrieben am 19. September 2007 um 15:41 Uhr

Nicht, dass ich nicht gewusst habe, dass sich am Eck eine Brauerei befindet.
Ich habe es gewusst….und ignoriert.
Im Bezug auf die guenstigen Preise der Wohnungen hier…was soll das denn fuer ein Problem geben mit so einer Brauerei.
Das war vor 8 Jahren.
Und genau damals musste ich feststellen, dass es doch ein Problem gibt.
Es riecht. Ziemlich sogar. Unangenehm.

Nicht, das ich Bier nicht leiden koennte, ich finde es sogar ausgesprochen lecker, wenn es Sommer ist und ich im Garten sitze und ein gepflegtes Landbier einer kleinen lokalen Brauerei geniesse.
Aber das hier grenzt ja fast an Koerperverletzung, olfaktorisch gesehen.

Man kann das Glueck haben, einen Hinterhof sein eigen zu nennen zu koennen, allerdings sollte man die Location besser waehlen (siehe besagte Brauerei).
Hier jedenfalls riecht es, bevorzugt wenn der Luftdruck faellt und uns die ganzen Schwaden in den Innenhof gedrueckt werden (seltsam, auf der Strasse draussen ist von dem Desaster absolut nix zu riechen).
Es fuehlt sich fast wie eine Verschwoerung der mit vergorenem Malz beladenen Luftmolekuele an…
”Ja kommt, lasst uns mal kollektiv den Garten und die angrenzenden Wohnungen mit Malzgeruch verseuchen.”

Unertraeglich.
Es soll ja manche Menschen geben, die das lecker finden, oder die sich jedenfalls nicht daran stoeren (Recherche bei den Parteien im Vorderhaus), aber mir stinkt es.
Sehr sogar.
Ungefaehr wie angebrannte Tomatensuppe mit ichweissnichtwas drin, der Phantasie des Lesers sind da keine Grenzen gesetzt.

Nachdem ich mich oftmals mit dem Gedanken getragen habe, was wohl das schlimmere Uebel ist, habe ich mich entschlossen, mit Raeucherstaebchen dagegen anzustinken, soll heissen, dass ettliche dieser schlanken, geruchsintensiven Dinger nun meine Fensterbaenke zieren und vor sich hinschmaucheln.
(Bevorzugt Nag Champa, alle anderen Sorten haben sich in vorhergehenden Veruchsreihen nicht als effektiv erwiesen).

Einziger Trost:
Es wird nicht mehr lange so weitergehen, die Brauerei zieht bald um.
Jetzt ist nur noch Durchhaltevermoegen gefragt.

Alles wird gut.
Maehhh

Tausendfuesser-Tick

geschrieben am 19. September 2007 um 13:52 Uhr

Manche wissen es ja schon…….das Schaaf hat einen Tick (vermutlich mehrere, aber das tut hier nichts zur Sache).
Es geht um diesen einen, speziellen.
Um Tiere.
Tiere mit mehr als 8 Beinen.
Sehr vielen sogar.
In Fachkreisen nennt man es auch: “Tausendfuesserfetischismus”.
Ja, ich gestehe, ich bin verrueckt nach den “Wuermern mit den Beinchen untendran”.
Eigentlich hat alles ganz unspektakulaer angefangen…mit 3 Tieren, schwarz wie die Nacht, dick wie ein Wasserschlauch und so lang wie ein durchschnittliches Schullineal.
Das war vor ein paar Jahren, ach wie gern erinnere ich mich an die Zeit zurueck, es stand 1! Terrarium auf meinem Schreibtisch.
Dieser Zustand hielt dummerweise nicht besonders lang vor, aehem…

Momentaner Zwischenstand:
35 Terrarien verschiedenster Groesse, diverse Aufzucht- und Quarantaeneboxen, eine komplett eingerichtete Futterkueche(das Zimmer sollte eigentlich mal eine Wellness-Oase (auch Bad genannt)) werden und immer der Blick auf den Fussboden (ggf. auch auf die Waende), falls doch was entfleucht sein koennte.
URGS
Manchmal denkt man sich ja dann in einem lichten Moment seinen Teil dazu (wobei sich die “lichten Momente” in Grenzen halten)…”wie war das jetzt…leben wir in einer Wohnung mit Tieren zusammen, die in Terrarien wohnen, oder ist das alles ganz anders und wir haben sozusagen Asyl in einer Wohnung, die eigentlich nur aus kleinen Extra-Welten besteht, zwischen denen wir uns aufhalten?”

Fragen ueber Fragen.

Da sich der Zustand wahrscheinlich im Leben des Schaafes noch verschlimmern wird(der Nachbar zieht aus und die Wohnung ist unser), werdet ihr hier viele Beitraege finden, die sich um dieses Thema drehen.

…die beruechtigten “Tintenfuesser”

Warum das Schaaf bloggt…

geschrieben am 19. September 2007 um 13:15 Uhr

…vermutlich weil es ein uebersteigertes Mitteilungsbeduerfnis hat und ihm einfach die vielen Foren nicht mehr reichen.
Aber mal ernsthaft:
Bloggen ist im allgemeinen schoen, sehr schoen sogar.
Endlich mal keine herumfliegenden Notizzettel, die man nach geraumer Zeit nur noch fragmentarisch auffinden kann, auch reduziert es die Abnutzung diverser Schreibgeraete und zu guter Letzt kann man ja auch partiell die Grausamkeiten Unzulaenglichkeiten des Lebens anschneiden, bevor man voller Selbstmitleid nach hinten in den imaginaeren Pappsarg kippt.
Und:
Dieser Blog ist zum lesen da. Echt. Glaubts mir.

…mach doch mal

geschrieben am 19. September 2007 um 12:53 Uhr

…jaja, ich mach ja schon
mal gucken, was er sagt, wenn er heute Abend heimkommt und das superstolze Schaaf im Buero findet, welches ihm sagt:
”Da, guck mal, was ich geschaaft habe, doll, gell?”